ascolta!


Ausstellung

ascolta! - höre! Dieser Imperativ ist zentraler Aspekt in Luigi Nonos Spätwerk und findet sich dort in wesentlichen Belangen der kompositorischen Arbeit wieder – in seiner die Hörgrenzen auslotenden Dynamik, den vielfältigen räumlichen Erweiterungen und der psychoakustisch motivierten zeitlich-strukturellen Gestaltung.

ascolta! wurde anläßlich des ersten Teils des Projekts radikal utopisch zum 90. Geburtstag Luigi Nonos für die Weiße Halle des Kunstzentrums Eisfabrik in Hannover entwickelt.

Bild- und Klangmaterial


Klangbeispiel (Mikrofonaufnahme aus der Weißen Halle):

Anmerkungen zur Realisation

Für diese Installation wurden 8 autonome Kompaktlautsprecher (mit je eingebautem Akku und MP3-Player) in mehreren Metern Höhe an den Wänden der Halle platziert. Jeder Player gab einen in Frequenz und Amplitude langsam und zufällig veränderlichen Sinuston wieder. Der Frequenzbereich - zwischen 400 und 500 Hz - war relativ eng bemessen (die Frequenzen in diesem Bereich liegen innerhalb einer kritischen Bandbreite), so daß sich bei der Überlagerung aller 8 Töne langsamere und schnellere Schwebungen und Rauhigkeiten im Gesamtklang ergaben. Sinustöne sind generell schwer zu lokalisieren und durch ihre hohe Position konnten die Lautsprecher vom Besucher ohnehin kaum geortet oder gesehen werden. Das Ergebnis war ein ständig fluktuierender sinusartiger, raumfüllender, aber dennoch im Hintergrund verbleibender Gesamtklang. Um eintretende Besucher auf den relativ leisen Klang aufmerksam zu machen, wurden von Zeit zu Zeit kurze perkussive Töne im gleichen Frequenzbereich aber mit höherer Lautstärke eingearbeitet.